„Prüfen – Rufen – Drücken!“: Diese drei Worte fassen zusammen, was Ersthelfer bei einem plötzlich auftretenden Herzstillstand tun können, um ein Leben zu retten. Dabei kann jeder ein Lebensretter sein, der die Laienreanimation einmal gelernt hat. Doch zu wenig Menschen in Deutschland wissen, wie sie die leichten Anweisungen richtig umsetzen können, meinen Notfallmediziner. Die Experten gehen davon aus, dass jährlich mindestens 10.000 Menschen, die einen Herzstillstand erleiden, gerettet werden könnten, wenn ihnen rechtzeitig geholfen würde. Die Überlebenschancen würden sich verdreifachen, wenn Umstehende sofort mit der Wiederbelebung (Reanimation) beginnen würden.
Um mehr Laien als Lebensretter zu befähigen, bietet das Anästhesie-Team am Ortenau Klinikum Achern in diesem Jahr erstmals einen Kurs „Reanimation für Jedermann“ am Montag, den 7. Oktober von 17 bis 19 Uhr in der Stadthalle in Renchen an. Die Veranstaltung richtet sich an alle Erwachsenen und Jugendlichen, die im Notfall in der Lage sein möchten, zu helfen. „Zu unserem Kurs kann wirklich Jeder und Jede kommen, auch ohne jegliche Vorkenntnisse. Ganz wichtig ist mir dabei, dass keiner der Teilnehmenden Sorge haben muss, sich zu blamieren“, betont Dr. Heike Reimling, Oberärztin der Abteilung für Anästhesie und Intensivmedizin am Ortenau Klinikum Achern, Notärztin und ärztliche Leiterin der Notarztstandorte Achern und Oberkirch. Gemeinsam mit Kolleginnen und Kollegen hat sie das Kursangebot ins Leben gerufen, das künftig einmal jährlich in der Region angeboten werden soll.
Die Veranstaltung findet im Rahmen der bundesweiten, von verschiedenen medizinischen Fachgesellschaften und dem Bundesgesundheitsministerium unterstützten „Woche der Wiederbelebung“ statt. „Von den vermittelten Informationen und praktischen Übungen kann man nur profitieren“ sagt Dr. Reimling, die schon seit über zehn Jahren Schülerinnen und Schüler in Achern und Umgebung zu Lebensrettern ausbildet und große Erfahrung in der Laienreanimation hat.
Ein Herzstillstand ist eine lebensbedrohliche Situation, in der schnelle Hilfe ganz wichtig ist. Wenn die Pumpfunktion des Herzens aussetzt und der Blutkreislauf zum Stillstand kommt, dann tickt die Uhr gegen das Leben. Entscheidend ist dabei, dass möglichst sofort mit der Reanimation begonnen wird, damit das Gehirn nicht durch mangelnde Blutzufuhr und den daraus resultierenden Sauerstoffmangel geschädigt wird. Selten jedoch können der Rettungsdienst oder professionelle Ersthelfer schon in den ersten und entscheidenden drei bis fünf Minuten zur Stelle sein. Bis die Profis kommen, müssen daher Menschen in der Umgebung des Notfalls mit den Wiederbelebungsmaßnahmen beginnen und verhindern, dass das Leben erlischt. Ein solcher Herz-Kreislauf-Stillstand außerhalb eines Krankenhauses ist die dritthäufigste Todesursache in Deutschland.
„Aus diesem Grund ist es extrem wichtig, die Laienreanimation weiter zu verbessern“, so Dr. Reimling. „Die Laienreanimationsquote liegt in Deutschland derzeit nur bei rund 50 Prozent. Unwissenheit und die große Sorge, etwas Falsches zu tun, halten Viele davon ab, zu helfen. Dabei ist die Laienreanimation ganz einfach. Man kann nichts falsch machen, es sei denn, man tut nichts!“
Der Kurs setzt sich aus zwei Teilen zusammen. Im ersten Teil informieren die Notärzte über die theoretischen Grundlagen eines Herz-Kreislauf-Stillstands und die Wiederbelebungsmaßnahmen und gehen auf mögliche Fragen ein. Im Anschluss können die Teilnehmer unter Anleitung der Notärzte in Kleingruppen an Übungspuppen die Techniken praktisch ausprobieren und anwenden.
„Reanimation für Jedermann“, Montag, 7. Oktober 2024, 17 bis 19 Uhr, Stadthalle Renchen. Wer Interesse an dem Kurs hat wird gebeten, sich unter der E-Mail-Adresse: sekretariat.anaesthesie.ach(at)ortenau-klinikum.de oder per Telefon unter 07841 7002500 anzumelden. Die Teilnehmerzahl ist auf 80 begrenzt.
Weitere Informationen im Internet unter www.einlebenretten.de oder www.ortenau-klinikum.de.
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