Das Gesundheitswesen steht vor großen Veränderungen: Neue gesetzliche Vorgaben, der Fachkräftemangel und die Digitalisierung bringen viele Herausforderungen mit sich. Das Ortenau Klinikum hat diese Entwicklung früh erkannt und ist bereits 2018 mit dem Konzept „Ortenau 2030 – Zukunft Gesundheit“ in die Zukunft der Gesundheitsversorgung aufgebrochen.
Ein zentraler Bestandteil dieses Plans: moderne Neubauten, die den Klinikverbund zukunftsfähig aufstellen. In Achern hat das Ortenau Klinikum kürzlich mit dem Richtfest des ersten Klinikneubaus einen wichtigen Meilenstein gefeiert. Doch neben modernster baulicher Infrastruktur setzt das Ortenau Klinikum auch auf innovative Projekte beispielsweise in der Personalentwicklung. Neue Arbeitsabläufe, mehr Zusammenarbeit zwischen Berufsgruppen und eine gute Vorbereitung auf den digitalen Wandel – all das ist nötig, um den Klinikalltag zukunftssicher zu gestalten.
Ein Projekt für alle, die im Ortenau Klinikum arbeiten
Genau hier setzt das Projekt KomET an. Es steht für Kompetenz, Entwicklung und Transformation. KomET ist ein durchdachtes Lernprojekt, bei dem Menschen aus verschiedenen Gesundheitsberufen gemeinsam Neues lernen. Ziel ist es, eine moderne und flexible Lernstruktur zu schaffen, die das Krankenhaus bei den großen Veränderungen unterstützt.
Zur Entwicklung und Umsetzung des Projekts hat das Ortenau Klinikum eine Förderung von rund 900.000 Euro aus dem Bundesprogramm „Wandel der Arbeit sozialpartnerschaftlich gestalten“ erhalten. Partner des Projekts ist die Pädagogische Hochschule Freiburg. „KomET zeigt, wie Transformation nicht gegen die Beschäftigten geschieht, sondern mit ihnen“, unterstreicht Professor Dr. Stefanie Hiestand, Projektleiterin an der PH Freiburg.
Personalentwicklung als Herzstück der Transformation
Im Mittelpunkt des Projekts stehen die über 6.000 Beschäftigten des Klinikverbunds, zum Beispiel Pflegekräfte, Ärztinnen und Ärzte sowie Beschäftigte in den verschiedenen Funktionsbereichen und der Verwaltung. Mit KomET führt das Ortenau Klinikum moderne Lernformate ein, die gezielt auf die Bedürfnisse der Beschäftigten im Klinikalltag zugeschnitten sind. Dazu gehört unter anderem eine Lernwerkstatt, ein offenes Lernformat, das den Mitarbeitenden Raum gibt, praktische Fähigkeiten zu üben, neue Methoden auszuprobieren und sich im geschützten Rahmen mit Kolleginnen und Kollegen auszutauschen. Anders als bei klassischen Schulungen steht hier das eigenständige, erfahrungsorientierte Lernen im Mittelpunkt: Die Teilnehmenden entscheiden selbst, was sie lernen möchten und wie tief sie in ein Thema einsteigen, unterstützt von Lernbegleitern, aber ohne festen Lehrplan.
Ergänzt wird dieses Angebot durch das sogenannte Blended Learning - auf Deutsch: „kombiniertes Lernen“. Dieses Format verbindet digitale Lerneinheiten mit Präsenzveranstaltungen. Dabei können Inhalte vorab online über eine Lernplattform (LXP) flexibel erarbeitet und später in Workshops vor Ort gemeinsam vertieft werden. Die Kombination aus eigenem Lerntempo und praktischem Austausch macht das Lernen besonders wirksam, gerade auch im anspruchsvollen Alltag eines Krankenhauses, wissen Personalentwickler.
Ein besonderer Vorteil von KomET ist, dass die Beschäftigten den Wandel aktiv mitgestalten können. In Workshops und Bedarfsanalysen an Klinikstandorten fließen ihre Perspektiven, Erfahrungen und Bedarfe direkt in die Konzeption ein. Unterstützt werden die Beschäftigten durch ein Netzwerk von 13 sogenannten Projektlotsen, die aus den Reihen des Klinikpersonals stammen und entsprechend qualifiziert wurden. Sie fungieren als zentrale Schnittstelle zwischen Projektteam, Mitarbeitenden und Klinikalltag und bringen Engagement, Praxisnähe und ein tiefes Verständnis für die spezifischen Herausforderungen vor Ort im Kernprozess Patientenversorgung mit ein.
Ein Modell mit Strahlkraft über die Region hinaus
KomET ist ein Modellvorhaben für ganz Baden-Württemberg und darüber hinaus. Mit Sozialpartnern wie ver.di, dem Kommunalen Arbeitgeberverband, derLandeskrankenhausgesellschaft und dem Klinikverbund CLINOTEL arbeiten die Projektverantwortlichen bereits an einer strukturierten Strategie, um das Projekt auch auf andere Kliniken zu übertragen.
„Die Entwicklung einer systematisch verankerten Lern- und Kompetenzarchitektur ist keine Option mehr, sondern eine Notwendigkeit für Krankenhäuser in Zeiten tiefgreifender Veränderungen. KomET ermöglicht uns, Kompetenzen nicht zufällig entstehen zu lassen, sondern sie gezielt und nachhaltig zu fördern. Für unsere Gesamtorganisation bedeutet das: mehr Zukunftsfähigkeit, mehr Arbeitgeberattraktivität und mehr Qualität in der Versorgung“, betont Constantin Schmidt, Personaldirektor des Ortenau Klinikums.

Ortenau
Pressemeldung
Klinikum
Zukunft bauen – Zukunft lernen: Ortenau Klinikum geht neue Wege
Kontakt Klinikum Achern
Ortenau Klinikum Achern
Josef-Wurzler-Str. 7
77855 Achern
Tel. 07841 700-0
Fax 07841 700-7012
E-Mail: klinikdirektion.ach(at)ortenau-klinikum.de